Pflanzen und andere Gartenmitbewohner
Bitte lassen Sie sich bei Ihrer Kaufentscheidung nicht nur vom schönen Aussehen einer Pflanze leiten, sondern prüfen Sie sorgfältig, ob die betreffende Pflanze hinsichtlich ihrer Ansprüche an Licht, Boden, Wasserversorgung und Klima auch an den vorgesehenen Standort in Ihrem Garten passt. Im Zweifelsfall besser eine andere, geeignetere Pflanze kaufen und sich an deren Gedeihen freuen als sich jahrelang über eine kümmerlich dahinvegetierende und zudem teure Besonderheit ärgern.
Die gekauften Pflanzen lagern Sie immer kühl und schattig. Ein nasser, luftdurchlässiger Jutesack auf den Wurzeln ist schon ausreichend. Pflanzen mit Topf- oder Wurzelballen sollten vor dem Pflanzen gewässert werden. Das Pflanzloch muss ausreichend groß sein und der Untergrund gelockert werden.
Beachten Sie bei der Pflanzung auch die endgültige Größenausdehnung von Gehölzen.
Lieber etwas weiter auseinander pflanzen und die Zwischenräume mit Stauden oder Bodendeckern füllen, als nachher das typische Wuchsbild eines Gehölzes durch ständigen Rückschnitt zerstören zu müssen.
Sogenannte "Moorbeetpflanzen" (Azaleen, Rhododendren, Kalmien, Pieris, Kulturheidelbeere, u.a.) . brauchen ein kalkfreies (saures) und gut wasserdurchlässiges Substrat. Sie sind in unseren meist lehmigen Böden nicht dauerhaft zu kultivieren.
Statt großen Pflanzlöchern ist eher eine Pflanzung im Hochbeet anzuraten, da dieses bei starken Niederschlägen nicht vollaufen kann. Das Substrat muss mit (Nadel-)Walderde, Torf und kalkfreiem Sand oder Kies (Prüfung mit verdünnter Salzsäure (Schutzbrille!), Aufschäumen zeigt Kalk an) verbessert und gelockert werden.
Am sinnvollsten ist es jedoch, bei ungeeignetem Boden auf solche Pflanzen ganz zu verzichten.
Denken Sie bei der Pflanzenauswahl auch an die Tiere in Ihrem Garten. Blühende und fruchttragende Gehölze bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern erfreuen auch Insekten und Vögel. »»»
Die Felsenbirne (Amelanchier) erfreut mit frühen Blüten...
...und essbaren Beeren sowohl Tiere und Gärtner.
Von der Eberesche (Sorbus aucuparia var. edulis oder var. moravica) gibt es auch eine bitterstofffreie essbare Sorte, die sich auch gut als Hausbaum eignet.
Auch die großen Hagebutten der Kartoffelrose (Rosa rugosa) lassen sich verwerten.
Der rote Samenmantel der Eibe (Taxus) ist zwar nicht giftig, aber kein Genuss. Stark giftig sind der Samen selbst sowie die Nadeln dieser einheimischen Konifere.
Zur Blütezeit prächtig anzusehen, aber ebenso giftig: Der Goldregen (Laburnum).
Verwertbare Wildobstarten wie Kornelkirsche, Zierquitten, Apfelbeere, Felsenbirne, Holunder, etc. bieten eine nicht zu unterschätzende gesunde Bereicherung des Speiseplanes.
Koniferen jeder Art sollten nicht gepflanzt werden, genauso ist bei entsprechendem Platzangebot eine freiwachsende gemischte Hecke einer eintönigen und pflegeintensiven Formschnitthecke vorzuziehen.
Sichtschutz lässt sich übrigens raumsparend, preisgünstig und schnell mit Rankgerüsten schaffen, die von Kletterpflanzen bewachsen werden. Sommergrüne Kletterpflanzen haben den Vorteil, daß die Wintersonne durch das Rankgerüst scheinen kann, zudem lassen sich die Früchte einiger Kletterpflanzen nutzen (Kiwi, Wein) .
Je vielfältiger die Pflanzen- und Tierwelt in Ihrem Garten ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Organismus stark vermehrt und als "Schädling" auftritt.
Die Förderung von Nützlingen durch Nistmöglichkeiten, Trockenmauern, Steingarten, Lesestein- und Totholzhaufen, (fischfreie!) Gartenteiche, Wildkräuterecken, Blumenwiesen oder -rasen und - die einzelnen "Biotope" vernetzende Strauchreihen oder hohe Staudenrabatten beschert Ihnen nicht nur viele interessante Beobachtungen und Erfahrungen, sondern lässt Ihren Garten zu dem werden, was er ja werden soll, nämlich zu Ihrem eigenen kleinen grünen Paradies.
Ein fachgerecht angelegter Teich lockt viele Tiere in den Garten, allerdings sind bei kleineren Kindern in der Familie oder der Nachbarschaft Vorkehrungen zu treffen, dass diese nicht unbeaufsichtigt an das Wasser gelangen können.
Ein mit niedrigen blühenden Wildkräutern durchsetzter Rasen ist nicht nur pflegeleichter und robuster als ein eintöniger Englischer Rasen, sondern bietet auch Nahrung für blütenbesuchende Insekten.